Facetten-Denervierung
... eine effektive Behandlungsform von Rückenschmerzen bei Wirbelgelenks-Arthrose.
Ein großer Anteil von Kreuzschmerzen, z. T. ausstrahlend in Gesäß oder Oberschenkel, ist durch eine mit dem Verschleiß der Bandscheiben einhergehende Arthrose (Abnutzung) der kleinen Wirbelgelenke bedingt (Facettenarthrose, Spondylarthrose).
Typisch für dieses sog. lumbale Facettensyndrom sind besonders Anlaufschmerzen bei den ersten Schritten nach dem Aufstehen morgens oder nach längerem Sitzen. Erst nach einiger Bewegung lässt der Schmerz etwas nach.
Bei vielen Lendenwirbelsyndromen liegen gleichzeitig mehrere verschiedene Schmerzursachen vor. Auch in einer solchen Situation bestehen oft gute Chancen zur Besserung.
Hochfrequenz-Generator
Ob die Behandlung der Wirbelgelenksarthrose-Schmerzen erfolgversprechend ist, kann mit einer Testspritze überprüft werden.
Diese ist nicht belastend. Ein Lokalanästhetikum wird unter Bildwandler-Kontrolle an die betroffenen Wirbelgelenke injiziert. Nur wenn daraufhin eine Schmerzlinderung eintritt, ist die Facetten-Denervierung sinnvoll.
Es handelt sich bei der Facetten-Denervierung (synonym Facetten-Denervation, Thermokoagulation der Facettengelenke) um eine sehr intelligente und relativ harmlose Behandlung, nicht viel anders als eine Spritze, jedoch mit weitaus längerer Wirkung.
Unter Bildwandlerkontrolle wird nach örtlicher Betäubung eine Elektrode (in einer Sonde, ähnlich einer Spritzenkanüle) positioniert.
Man unterbricht dann durch örtliche Hitzeeinwirkung von ca. 75 Grad (Thermo-Koagulation) einen kleinen Nervenast auf einer Länge von ca. 1-2 mm. Dieser kleine Nervenast dient nur zur Schmerzleitung des betroffenen Wirbelgelenkes und hat sonst keine Funktion.
Er regeneriert sich wieder, wächst nach und wird nicht auf Dauer zerstört.
Das dauert jedoch meist 1,5 bis 2 Jahre. Es resultiert für diese Zeit die erwünschte Schmerzreduktion. Sie hält somit wesentlich länger als z. B. normalen Injektionen an das Wirbelgelenk an.
Die Methode lässt sich bei Bedarf beliebig wiederholen, was von vielen Patienten genutzt wird.
Das Verfahren hat bei professioneller Durchführung lediglich in seltenen Fällen die Risiken eines Blutergusses, eines vorübergehenden Druckgefühls oder einer Infektion, ähnlich wie bei jeder Spritze auch.
Verletzungen von theoretisch möglichen anormal verlaufenden größeren Nerven werden dadurch vermieden, dass man zuvor über die eingeführte Elektrode verschiedene Tests durchführt.
Die Stimulation eines motorischen Nerven würde ein Zucken in der zugehörigen - das heißt von ihm versorgten - Muskulatur auslösen.
Somit ist eine Facetten-Denervierung grundsätzlich - neben anderen Maßnahmen, wie z.B. spinaler Dekompression nach dem SpineMed-Verfahren - zu erwägen, z. B. wenn durch Injektionstherapie der Wirbelgelenke keine ausreichend lange Wirkung erzielt werden kann.
Dr. Schepp hat in ca. 15 J. ca. 500 Facetten-Denervierungen durchgeführt und dabei keine einzige Komplikation erlebt.
Weitergehende Fragen beantworten wir Ihnen gern persönlich. Bitte vereinbaren Sie einen Termin in unserer Sprechstunde (Telefon 09131/4810081).
Facetten-Denervierung - Patient in Bauchlage
Die Thermo-Sonde wurde unter Bildwandler-Kontrolle an der LWS positioniert